9.000 Tonnen CO2 PRO TAG – Verkehr in Hamburg – wir machen das anders – Video

9.000 Tonnen CO2 PRO TAG – Verkehr in Hamburg – wir machen das anders – Video

In Hamburg werden pro Tag 70 Millionen Kilometer zurückgelegt und davon 40 Millionen Kilometer mit dem Auto gefahren. Dabei werden 9.000 Tonnen CO2 pro Tag emitiert. Wenn das Auto in Bewegung ist, sitzen dort in der Regel 1,5 Personen drin. Wenn es das tut, was es am aller meisten tut – nämlich 23 Stunden am Tag rumstehen – verbrauchen die 800.000 Autos in Hamburg die Parkfläche der Größe St. Paulis mal fünf.

Ich stehe hier an der Hamburger Straße eine der größten und lautesten Straßen Hamburgs. Hier fahren pro Tag 60.000 Fahrzeuge durch und erreichen Lärmspitzenwerte von bis zu 80 dB. Um hierzu einen Gegenentwurf zu entwickeln, haben wir die Baugemeinschaft Mesterkamp gegründet. Wir haben uns dazu entschieden autofrei zu leben und werden unweit von hier zwei Häuser bauen und dort wollen wir uns jetzt mal umschauen.

Jetzt sind wir auf dem ehemaligen Busbetriebshof am Mesterkamp im Herzen Barmbek-Süds. 2019 wurden die Baufelder hier am Mesterkamp ausgeschrieben und dementsprechend haben wir uns 2020 darauf bewerben können. 2021 haben wir dann den Zuschlag bekommen und auch in 2021 die Baugenossenschaft Mesterkamp eG gegründet. Wir haben uns damals mit einem umfangreichen Konzept beworben in dem insbesondere Nachhaltigkeit und der Wunsch generationsübergreifend zusammen zu leben besonders hervorgehoben wurde. Zum einen leben wir autofrei – wir haben gegenüber der Stadt Hamburg eine Selbstverpflichtungserklärung abgegeben – und wir wollen in dem Zusammenleben dafür sorgen die Barrieren für nachhaltige Verhaltensweisen zu senken – das heißt: Wir wollen uns zusammentun und gucken ob wir verpackungsfrei einkaufen können. Wir wollen uns zusammentun und schauen ob wir foodsharing Kooperationen machen können, um gemeinsam unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Vor mir liegt die U-Bahn-Station Dehnhaide an der U3, keine fünf Minuten Fußweg von hier entfernt. Hinter mir liegt Winterhude und wir befinden uns hier genau auf dem Baufeld 9; genau da wo wir zwei große Häuser mit insgesamt etwa 3.000 Quadratmeter Wohnfläche bauen werden. Das macht 38 Wohnungen die von einer Singlewohnung bis zu einer Wohnung für fünfköpfige Haushalte reichen. Zusätzlich werden wir ein relativ großes Außengelände haben, welches wir frei gestalten können. Links von mir wird ein großer autofreier Quartiersplatz entstehen. Wir werden einen großen Fahrradkeller bauen, die beiden Häuser werden durch den Keller miteinander verbunden sein, und da schaffen wir Platz für ausreichend Fahrradstellflächen für Alltagsräder und Lastenräder und was man sonst noch so an Gefährten hat.

Mittlerweile sind wir über 40 Genossinnen und Genossen und die Gruppe trifft sich seit über zwei Jahren jeden Dienstag im Plenum, wo der aktuelle Stand der Entwicklung beraten wird. Ansonsten ist die Baugemeinschaft mittlerweile als Baugenossenschaft organisiert und eine Baugenossenschaft besteht, oder die Organe einer Baugenossenschaft bzw. einer Genossenschaft im allgemeinen, bestehen aus Generalversammlungen als das höchste Entscheidungsgremium, dann gibt es einen Aufsichtsrat und ein Vorstand, der die operativen Geschäfte der Genossenschaft führt. Zusätzlich zu dem planerischen Treffen, treffen wir uns als Gruppe einmal im Monat auf dem Biedermann-Spielplatz. Das ist eine Folge von Corona weil wir uns unter Corona-Bedingungen praktisch gegründet haben und dann das ganze organisatorische unter Corona-Bedingungen bewerkstelligen mussten. Damit wir uns aber auch persönlich vis-a-vis treffen konnten, haben wir eben dieses Spielplatztreff eingerichtet. Außerdem unternehmen wir ganz normale Dinge zusammen: Wir machen Fahrradtouren, wir sorgen sozusagen dafür, dass wir gemeinsam eine Gruppe werden.

Es ist so, dass es immer mal wieder freie Wohnungen gibt und daher kann man nur sagen: Bei Interesse total gerne melden!

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